Anwendungen des CASiMiR Modells
Fischmigration
Mit dem von der sje Ecohydraulic Engineering GmbH entwickelten Modul CASiMiR Migration ist es außerdem möglich, Untersuchungen zur Fischwanderung, insbesondere zur Auffindbarkeit von Bypässen an Migrationshindernissen durchzuführen. Dabei werden wie bei den Habitatsimulationen Präferenzen von Fischen berücksichtigt, die sich aber nicht auf die reine Nutzung von Gewässerbereichen, sondern die Bewegungen bei Annäherung an ein Hindernis beziehen. Derartige Untersuchungen sind sowohl für Fischaufstiegsanlagen, als auch Abstiegsanlagen z.B. an Turbineneinlaufrechen möglich.
Neben rein hydraulischen Berechnungen und der Überprüfung von z.B. Fließgeschwindigkeitsgrenzwerten sind auch Agenten-basierte Untersuchungen möglich, bei denen virtuelle Fische mit spezifischen Verhaltensregeln in die numerische Modellierung integriert werden. Mit diesen Methoden können potentielle Fischpfade z.B. zu oder durch Fischwanderhilfen berechnet und analysiert werden.
Im Falle von Fischaufstiegsanlagen können Untersuchungen zur Auffindbarkeit, dem passenden Durchfluss und dem günstigsten Standort des Fischpasseinstieges bzw. der Einleitung des Dotationswassers durchgeführt werden.
Um weitere Kenntnisse über das Fischverhalten beim Abstieg zu gewinnen, wurden bzw. werden derzeit Forschungsprojekte durchgeführt (Memo, RETERO, RIBES), die u.a. der Entwicklung eines Modellwerkzeugs dienen. Dieses Werkzeug sollen es ermöglichen, die Auffindbarkeit von Bypässen zu bewerten und zu verbessern. Dabei werden neben physikalischen Barrieren die lokalen, vehaltensrelevanten Strömungsbedingungen untersucht. Die Entwicklung des entsprechenden CASiMiR Modellbausteins erfolgt auf Basis von ethohydraulischen Versuchen, in denen Fischbewegungen in Labor- und Naturversuchen mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung getrackt werden.
Beobachteter Schwimmpfad zu einer Fischaufstiegsanlage für eine mit Telemetrie getrackte Äsche (links) und mit CASiMiR Migration berechneter Schwimmpfad (rechts)